In La Paz haben wir unsere Velos in den Bus verladen und sind nach Oruro gefahren. Von Oruro nahmen wir weiter den Zug, um nach Uyuni zu gelangen, wo unsere naechste Veloetappe auf uns wartete. Unsere Velos fanden einen Platz in einem separaten Gepaeckwagon. Alle Reisenden mussten ihr Gepaeck am Bahnhof abgeben und dieses wurde im Gepaeckwagen untergebracht. Unsere Velos wurden gewogen und wir wurden angewiesen, die Velos in die Obhut der Bahnleute zu geben. Wir wollten jedoch, mindenstens, beim Verladen helfen und mussten eindringlich darauf bestehen, dabei sein zu koennen. Schlussendlich war der Gepaeckverantwortliche froh, als wir ihm unsere Velos in den Gepackwagen hievten, ihm unser kleines Spannset zum Festbinden unserer Velos gaben und zeigten wie es funktioniert. "Muy bien¡" war sein Kommentar am Schluss.
Unsere naechste Veloetappe fuehrte uns auf den Salar de Uyuni, der mit seiner Groesse 120 km x 80 km doch sehr beeindruckt. Die Zufahrt von Uyuni nach Colchani war jedoch ziemlich uebel, viel lockerer Sand und eine Wellblechpiste erwartete uns. Auf dem Salar erwartete uns leider Gegenwind und eine etwas holperige Piste, so dass wir uns frueher als erwartet nach einem Biwakplatz umsahen.
Die erste Nacht verbrachten wir auf der endlosen weiten Salzflaeche. Die Herringe des Zeltes konnten wir ca. 2 cm in das steinharte Salz einschlagen. Die Nacht war gluecklicherweise quasi windstill und nicht so kalt, wie wir erwartet haben. Die folgenden Bilder zeigen einen Hauch davon, wie eindruecklich der Salar ist.
Am zweiten Tag erreichten wir nach einer wiederholten anstrengenden Fahrt gegen den Wind die Insel Inkahuasi. Schon von 20 km sahen wir sie und waren schlussendlich froh, als wir sie gegen Mittag erreichten. In dieser Weite und auch Hoehe (wir sind immer noch auf 3600 M.ue.M) sind die Distanzen extrem schwer einzuschaetzen.
Blick von der Insel Inkahuasi auf den Salar |
Nach drei Tagen mit dem Velos auf dem Salar erreichten wir das Ende des Salars. In Uyuni hatten wir mit einer Agentur vereinbart, dass uns ein Jeep bei einem Treffpunkt abholen kommt und wir dann in einer gefuehrten Tour (Lagunenroute) bis an die chilenische Grenze reisen werden. Nach einer Stunde im Agenturbuero waren vier Leute mit unserem Anliegen beschaeftigt. Immer mehr Fahrer stiessen dazu und diskutierten, wie die Velos und wir an einem Ort aufgeladen werden koennten. Ausserdem musste auch noch der Chef per Telefon erreicht werden, betreffend dem Preis. Schlussendlich hatten wir ein Zettel in den Haenden, auf dem von Hand mit einem Kreis der Salar, mit drei Strichen die Strasse und zwei Hotels (unser Treffpunkt¡) eingezeichnet waren. Koordinaten konnten sie leider keine angeben. Nun waren wir also per Rad zum vereinbarten Punkt unterwegs. Die Jeepspuren fuehrten uns an das Ende des Salars und auch der Track des GPS gab gab uns den Hinweis, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Wir erreichten einen Weiler mit einer handvoll Haeuser und erkundigen uns, ob dies der Ort ist, wo alle Jeeps den Salar verlassen. Erstaunlicherweise hatte es auch zwei Hotels... Nun galt es, bei einer Flasche Cola (2l¡- das Einzige was die Hotelbesitzerin hatte) zu warten. In dieser Zeit konnten wir uns mit ihr unterhalten, da sie ebenfalls auf ihre Gaeste wartete. Um vier Uhr fuhren die ersten von den vielen Jeeps am Hotel vorbei. Irgendwann hupte es - unser Jeep war da.
Eine handvoll Haeuser, davon zwei Hotels - unser Treffpunkt |
Die Jeepatour fuehrte uns waehrend zwei Tagen an verschiedenen wunderschoenen Landschaften mit Lagunen in allen Farben, an Vulkanen und Bergen in verschiedenen Rottoenen vorbei. Wir besuchten eines der hoechsten Gysirfeld der Welt und eine Lagune, in der eine heisse Quelle einmuendet. Wir durchquerten Wuesten, Kilometer weit nur Sand und Steine. Immer wieder waren wir froh darueber, dass wir diese Strecke nicht mit unseren Velos unter die Raeder genommen haben. Zu der schlechten Piste kam auch noch ein starker Gegenwind dazu und die Hoehe von zum Teil 5000 M.ue.M. waere auch nicht zu unterschaetzen.
Sieht kriminell aus, hat aber gehalten... |
Vulkan Ollague |
Lagune Canapa |
Lagune Colorado |
Am Morgen gegen 10 Uhr wurden wir an der bolivianischen - chillenischen Grenze abgeladen, wo wir uns in die trockenste Wueste der Welt, in die Atacamawueste begaben und damit auch den Altiplano hinter uns liessen. Von der bolivianischen Grenze ging es nochmals auf 4500 M.ue.M. hinauf, dann rasten wir auf gut asphaltierter Strasse ca. 2000 Hoehenmeter hinab nach San Perdro de Atacama - einer Oase in der Wueste.
Nahe der Grenze |
Abfahrt 2000 Hoehenmeter in die Atacamawueste |
Somit haben wir bereits Peru und Bolivien hinter uns, sehr eindrueckliche Laender, die wir sofort wieder besuchen wuerden. Die pulsierenden Staedte, das Leben auf der Strasse, den Markt auf dem alles moegliche zu kaufen ist, die wunderschoenen Landschaften, insbesondere der Titicacasee und Pollo y Arroz (Poulet und Reis) :) haben bei uns bleibende Eindruecke hinterlassen. Nun geht es vielleicht morgen, wenn uns der Buschauffeur mit unseren Velos mitnehmen will, nach Santiago de Chile und dann weiter, wahrscheinlich, nach Temuco, in die Naehe unserer naechsten Veloetappe.
Liebe Gruesse
Monika und Jok