Sonntag, 13. März 2011

Cafayate - Mendoza (Arg.)

Von Cafayate geht es weiter suedlich auf der Ruta 40. Links und rechts sind Rebberge, landschaftlich aehnlich der Toskana. Auf dieser Strecke geht es nun vielfach todo recto (geradeaus und flach). Oft sehen wir die Strasse 10 km oder noch mehr zum voraus.

Hier schoen mit Blumen, ist eine Ausnahme!
Weil es viel geregnet hat, fuehren die kleinen Fluesse oft lehmiges Wasser, das an manchen Stellen direkt ueber die Strasse lauft (Badenes). Wir haben Glueck und koennen alle durchwaten oder -fahren. Nur einmal sind wir froh, als uns ein Pickupfahrer anbietet, unsere Raeder aufzuladen, um den doch recht tiefen Fluss zu durchqueren.

Die laengste Badene...
Am Morgen ist es meist gut zu fahren, gegen Mittag wird es aber schon sehr heiss. Deshalb legen wir jeweils morgens bereits den groesseren Teil der Tagesetappe zueruck und fluechten mittags an den Schatten, meist auf einer Plaza (Platz, den es in jeder Stadt/Dorf mit Baeumen gibt).


Uebrigens nehmen die Argentinier die Siesta hier im Nordosten des Landes sehr ernst. Nach 13:00 Uhr ist praktisch nichts mehr los in den Doerfern und Staedten, die Restaurants schliessen auch nach 14.30 Uhr, wie wir einmal schmerzlich erfahren muessen... Dann steht das Leben still... Nach 18:00 Uhr, wenn die Hitze etwas abklingt, kommt das Leben wieder auf: Laeden oeffnen, Motorraeder und Roller kurfen umher, man trifft sich auf der  Plaza oder auf der Strasse und parliert, Musik ertoent aus Shops... Erst nach 21:00 Uhr wird zu Abendgegessen, die Laeden haben oft geoeffnet bis spaet in die Nacht...

Verschneite Gipfel geben Abwechslung in etwas oede Landschaft.
Wir fahren teilweise wieder durch sehr reizvolle landschaftliche Teile: begruente Huegel und Berge, die den Modellbergen der Modelleisenbahnanlagen gleichen... Auf einer Strecke befinden wir uns in einer wuestenaehnlichen Gegend, rechts Sandduenen, links sumpfartiges Gelaende und Steppengras - krasse Gegensaetze. Die Strasse fuehrt uns auch durch kleine Ortschaften, in denen die Menschen in einfachen Verhaeltnissen leben. Beispielsweise nur in einfachen Ziegelsteinhaeusern wohnen - einen Fernseher mit Satelitenschuessel gibt es aber ganz bestimmt. Oder eine moderne Baumaschine steht neben dem eher aermlichen Lehmhaus. Gegensaetze, die wir vielerorts auf unserer Reise gesehen haben.


Leider ist die Gegend hier auch gut bestueckt mit verschiedenen Arten von Baeumen und Straeuchern, die Dornen haben. Nachdem Joks Hinterrad seit Salta bereits den dritten Platten hatte, wagen wir uns fast nicht mehr von der asphaltierten Strasse weg (der Schlauch hat nun sechs Flicke!!!) Wir sind bereits geuebt im Flicken... Leider streickt auch noch unsere Pumpe, die Argentinier helfen jedoch gerne und schicken uns von Haus zu Haus, um eine Pumpe zu finden. Wir sind oft auch froh, um die "Gomeria" (Reifenservice), die es in jedem Dorf gibt und uns genuegend "Aire" (Luft) haben, damit die Pneus so richtig rollen.


Ab und zu muessen auch die Zaehne und die Kette etwas geputzt und geoelt werden, da es doch manchmal staubig zu und her geht.

Ein echtes Highlight ist fuer uns die Cuestra de Miranda, ein Pass ueber 2020 M.ue.M. durch eine eindreuckliche Landschaft mit roten Felsen und gruenen Huegeln. Der Ansteig erfolgt ueber 1000 Hoehenmeter und 30 km, die sehr angenehm zu fahren sind. Vor und nach der Passhoehe sind ca. 15 km Ripio (Schotterstrasse) zu fahren.





Die letzte Strecke, gut 300 km bis nach Mendoza verladen wir auf Lastwagen und Pickup. Die immergleiche Landschaft, die Distanzen zu belebten Orten und damit zu Wasser sind gross und wir wollen unsere uebrige Zeit, die wir noch haben, anders investieren.

Mit der Zeit wandert der Blick immer mehr auf dem Km-Zaehler...

"Unser Lastwagen!"

Nun sind es noch etwas mehr als zwei Wochen, wahnsinnig wie schnell die Zeit vergeht... Wir werden nun noch Mendoza in vollen Zuegen geniessen und uns dann auf den Weg ueber die Anden nach Santiago de Chile machen.

Liebe Gruesse
Monika und Jok




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