Freitag, 17. Dezember 2010

Puerto Montt- Chaiten

Puerto Montt verlassen wir auf der Kuestenstrasse Richtung Insel Chiloe. Dank ein bisschen Rueckenwind (Hurra¡) fliegen wir fast ueber die gut asphaltierte Strasse nach Pargua, wo uns eine Fahre auf die Insel bringt.

Vor dem Staedtchen Ancud finden wir direkt am Pazifik zwischen dichten Bueschen und einer Sandduene einen guten Ort fuer unser Zelt. Uebrigens gilt die Insel Chiloe als ein Ort, wo die chilenische Kultur und die verschiedenen Traditionen noch am urspruenglichsten sind. In einem Hospedaje in Castro finden wir dann auch einige Sagen, die ueber die Mythen der Insel und ihre Geschichte erzaehlen. Zudem gibt es auf der Insel 150 Kirchen, die vollstaendig aus Holz gezimmert wurden, inklusive Holznaegel. Die Insel gilt als regenreich, wir durften jedoch viel Sonnenschein geniessen.


renovierte Kirche
Neben Chiloe besuchten wir auch die kleinere Insel Quinchao, auf der wir an einem Sonntag die Einweihung der renovierten Kirche besuchten. Die Festlichkeiten beschraenkten sich auf einen (fuer unseren Geschmack und wohl auch einigen Chiloten) langen Gottesdienst mit vielen Ansprachen (alles spanisch¡). Nicht wenige Chiloten nutzten daher die Zeit, um sich in ihren Pickups ein Nickerchen zu goennen. Dennoch war zu spueren, dass die Einweihung ein wichtiges Ereignis ist, das man/frau besucht. Unsere Velos stellten wir fuer eine Weile ab und schlenderten noch an der Kueste entlang. Als wir zurueck kamen, standen fuenf Carabinieros de Chile um die Velos und betrachten sie eingehend. Als wir dazu kamen, schien es ihnen etwas peinlich zu sein, zeigten dann fragend auf die Lenkertaschenhalter und die Sattelfederstuetze, weil sie sich wohl keinen Reim davon machen konnten. Gut bewacht waren die Velos auf jeden Fall. Spaeter fragte dann Einer, ob wir in der Schweiz denn schon als Kinder velofahren lernen. Nach der Messe stroemten die Leute wieder nach Hause...


Insel Quinchao

Die Strassen auf Chiloe sind meist gut und asphaltiert. Unsere Beine werden trotzdem beansprucht, weil es doch chiloetypisch auf und ab geht. Oft kam es vor, dass uns bei Aufstiegen Lastwagenfahrer zuwinkten, den Daumen hochstreckten. Auch sie muessen oft in den ersten Gang zurueck schalten. Ausserdem liegen auf Chiloe alle Staedte am Meer, dementsprechend abwaerts oder eben aufwaerts geht es. Unser Appetit ist dementsprechen gross und wir moegen einiges verdruecken. Unterwegs sehen wir oft eine Art Treibhaus, in der die Chiloten ihre Schafwolle trocknen.

Im Sueden der Insel erreichen wir Quellon, von wo einmal woechentlich, am Freitag, um Mitternacht (richtig gespenstisch¡) eine Faehre nach Chaiten (Festland) faehrt. Unsere Velos meussen wir bereits um 16.00 Uhr zur Anlegestelle bringen, die etwas ausserhalb des Ortes liegt. Da treffen wir nun auch andere Reiseradler, unter anderem ein Schweizer Paar mit denen wir fuenf Tage gemeinsam verbringen werden.

Beim Znacht in einem Restarurant entdecken wir, einige hundert Meter draussen im Meer, unser Schiff, das von der Anlegestelle weggefahren ist. Wir erfahren spaeter, dass nun Ebbe herrscht und das Schiff nicht mehr in den Hafen einlaufen kann. Vor der Abfahrt finden wir uns im Ticket Office der Faehrgesellschaft ein. Wir witzeln noch, dass wir wohl mit einem Ruderboot rausgefahren werden und dann ueber die Strickleiter aufs Schiff klettern muessen. Spaeter heisst es dann doch Schwimmwesten anziehen und ab auf ein Motorboot, das uns tatsaechlich zum Schiff bringt. Durch eine Tuere in der Schiffswand gelangen wir ueber einen kleinen Steg, links und rechts Wasser, in den Laderaum, wo auch unsere Velos unversehrt dastanden. Recht abenteuerlich um Mitternacht¡

Entgegen der eher schlechten Wetterprognose fahren wir in Chaiten mit unseren Raedern bei drei Grad und klarer Sicht auf verschneite Gipfel auf der Carraterra Austeral los. In den Thermen waermen wir uns im 40 Grad warmen Wasser auf. Einfach wunderbar¡ Im naechsten Beitrag werden wir ueber die erste Zeit auf der Carraterra Austral berichten. Bereits sind wir 200 km suedlicher im kleinen Ort Puyuhuapi angelangt, wo wir uns wieder eine Pause goennen.

Morgens um 07:00 bei der Anfahrt auf Chaiten

Die ersten Kilometer auf der Carraterra Austral.

Wir wuenschen Euch allen eine besinnliche Adventszeit und natuerlich schoene Weihnachten¡
Liebe Gruesse Monika und Jok

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