Montag, 8. November 2010

Absturz in die Yungas

Von La Paz aus besteht die Moeglichkeit von einem Pass aus namens La Cumbre 4643 M.ue.M. in die Yungas nach Yolosa 1200 M.ue.M. hinabzufahren. Die Yungas bilden das Uebergangsgebiet zwischen den Anden und dem Amazonas. Dieses Erlebnis, ueber 3000 Hoehenmeter mit dem Velo durch verschiedene Vegetationszonen hindurch zu fahren, wollten wir uns nicht entgehen lassen. In La Paz wird diese Strecke von Touristenagenturen als Abfahrt auf der gefahrlichsten Strasse der Welt oder Death Road vermarktet. Wir wollen uns jedoch selber ein Bild von dieser wunderschoenen Strecke machen und wollen uns dafuer Zeit nehmen. Deshalb lassen wir unsere Raeder und uns auch aus zeitlichen Gruenden bequemerweise mit einem regulaeren Microbus von La Paz aus auf den Pass transportieren.

El Cumbre, 4643 M.ue.M.
Auf dem Pass scheint gluecklicherweise die Sonne, der Wind blaest jedoch stark - es koennte auch schneien. Um uns herum karge Felsen und Lamas, die hier oben weiden. Gut eingepackt geht es dann zunaechst ueber eine gut asphaltierte Strasse bergab.



Beim naechsten Stopp haben wir bereits 1000 Hoehenmeter verloren. Es ist deutlich gruener und bereits waermer. Unterwegs passieren wir mehrmals Kontrollstellen, bei denen die Kokaausfuhr von der Polizei kontrolliert wird, weil in den Yungas Koka angebaut wird. Wir passieren diese Stellen problemlos :).

Dunst, der aus den Yungas emporsteigt.
Nach 23 km biegen wir von der asphaltierten Strasse in die alte Strasse, auch genannt Death Road, ein. Vor 2007 rollte jeglicher Verkehr ueber diese Strasse (Lastwagen, Autos, Busse...). Kreuzen ist nur an einzelnen Stellen moeglich, zudem faellt die Strasse auf der einen Seite senkrecht hinab. An vielen Orten hat es auch Kreuze, die an Verunfallte erinnern. Heute wird die Strasse vorallem von den Touristenagenturen als Bikestrecke genutzt, deshalb wird sie auch ein bisschen unterhalten. Die Strassenarbeiter, die wir antreffen, geniessen jedoch eher die wunderbare Aussicht, als dass sie arbeiten.


Die Vegetation nimmt nun deutlich zu, es riecht auch nach Torf und Jok wird an den botanischen Garten in Bern erinnert. Wir entdecken auch Bananenpalmen. Das tropische Klima laesst uns nun schwitzen.



Nun sind wir unten in Yolosa auf 1200 M.ue.M. angelangt und duerfen, ob wir wollen oder nicht, anstrengende 500 Hoehenmeter hinauf pedalen nach Coroico, unserem Ziel. Die Strasse mit dem Kopfsteinpflaster sieht zwar schoen aus, aber ist zum Fahren ziemlich uebel. Am Strassenrand endecken wir ab und zu einen schmalen Betonstreifen, auf dem es sich deutlich besser fahren laesst, jedoch erhoehte Konzentration und Balance erfordert. Mit Einbruch der Daemmerung erreichen wir das Staedtchen Coroico. Wir hatten extremes Wetterglueck, nicht einen einzigen Regentropfen erwischt - dies ist nicht selbstverstaendlich.

Morgen lassen wir La Paz hinter uns und es geht mit Bus und Zug weiter nach Uyuni, wo wir uns bereits auf das naechste Velo-Highlight freuen - den Salar de Uyuni.

Liebe Gruesse Monika und Jok

PS: Wir freuen uns auf Kommentare oder News per Mail von euch.

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