Dienstag, 16. November 2010

La Paz - San Pedro de Atacama

In La Paz haben wir unsere Velos in den Bus verladen und sind nach Oruro gefahren. Von Oruro nahmen wir weiter den Zug, um nach Uyuni zu gelangen, wo unsere naechste Veloetappe auf uns wartete. Unsere Velos fanden einen Platz in einem separaten Gepaeckwagon. Alle Reisenden mussten ihr Gepaeck am Bahnhof abgeben und dieses wurde im Gepaeckwagen untergebracht. Unsere Velos wurden gewogen und wir wurden angewiesen, die Velos in die Obhut der Bahnleute zu geben. Wir wollten jedoch, mindenstens, beim Verladen helfen und mussten eindringlich darauf bestehen, dabei sein zu koennen. Schlussendlich war der Gepaeckverantwortliche froh, als wir ihm unsere Velos in den Gepackwagen hievten, ihm unser kleines Spannset zum Festbinden unserer Velos gaben und zeigten wie es funktioniert. "Muy bien¡" war sein Kommentar am Schluss.



Unsere naechste Veloetappe fuehrte uns auf den Salar de Uyuni, der mit seiner Groesse 120 km x 80 km doch sehr beeindruckt. Die Zufahrt von Uyuni nach Colchani war jedoch ziemlich uebel, viel lockerer Sand und eine Wellblechpiste erwartete uns. Auf dem Salar erwartete uns leider Gegenwind und eine etwas holperige Piste, so dass wir uns frueher als erwartet nach einem Biwakplatz umsahen.


Die erste Nacht verbrachten wir auf der endlosen weiten Salzflaeche. Die Herringe des Zeltes konnten wir ca. 2 cm in das steinharte Salz einschlagen. Die Nacht war gluecklicherweise quasi windstill und nicht so kalt, wie wir erwartet haben. Die folgenden Bilder zeigen einen Hauch davon, wie eindruecklich der Salar ist.



Am zweiten Tag erreichten wir nach einer wiederholten anstrengenden Fahrt gegen den Wind die Insel Inkahuasi. Schon von 20 km sahen wir sie und waren schlussendlich froh, als wir sie gegen Mittag erreichten. In dieser Weite und auch Hoehe (wir sind immer noch auf 3600 M.ue.M) sind die Distanzen extrem schwer einzuschaetzen.


Blick von der Insel Inkahuasi auf den Salar


Nach drei Tagen mit dem Velos auf dem Salar erreichten wir das Ende des Salars. In Uyuni hatten wir mit einer Agentur vereinbart, dass uns ein Jeep bei einem Treffpunkt abholen kommt und wir dann in einer gefuehrten Tour (Lagunenroute) bis an die chilenische Grenze reisen werden. Nach einer Stunde im Agenturbuero waren vier Leute mit unserem Anliegen beschaeftigt. Immer mehr Fahrer stiessen dazu und diskutierten, wie die Velos und wir an einem Ort aufgeladen werden koennten. Ausserdem musste auch noch der Chef per Telefon erreicht werden, betreffend dem Preis. Schlussendlich hatten wir ein Zettel in den Haenden, auf dem von Hand mit einem Kreis der Salar, mit drei Strichen die Strasse und zwei Hotels (unser Treffpunkt¡) eingezeichnet waren. Koordinaten konnten sie leider keine angeben. Nun waren wir also per Rad zum vereinbarten Punkt unterwegs. Die Jeepspuren fuehrten uns an das Ende des Salars und auch der Track des GPS gab gab uns den Hinweis, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Wir erreichten einen Weiler mit einer handvoll Haeuser und erkundigen uns, ob dies der Ort ist, wo alle Jeeps den Salar verlassen. Erstaunlicherweise hatte es auch zwei Hotels... Nun galt es, bei einer Flasche Cola (2l¡- das Einzige was die Hotelbesitzerin hatte) zu warten. In dieser Zeit konnten wir uns mit ihr unterhalten, da sie ebenfalls auf ihre Gaeste wartete. Um vier Uhr fuhren die ersten von den vielen Jeeps am Hotel vorbei. Irgendwann hupte es - unser Jeep war da.

Eine handvoll Haeuser, davon zwei Hotels - unser Treffpunkt
Die Jeepatour fuehrte uns waehrend zwei Tagen an verschiedenen wunderschoenen Landschaften mit Lagunen in allen Farben, an Vulkanen und Bergen in verschiedenen Rottoenen vorbei. Wir besuchten eines der hoechsten Gysirfeld der Welt und eine Lagune, in der eine heisse Quelle einmuendet. Wir durchquerten Wuesten, Kilometer weit nur Sand und Steine. Immer wieder waren wir froh darueber, dass wir diese Strecke nicht mit unseren Velos unter die Raeder genommen haben. Zu der schlechten Piste kam auch noch ein starker Gegenwind dazu und die Hoehe von zum Teil 5000 M.ue.M. waere auch nicht zu unterschaetzen.

Sieht kriminell aus, hat aber gehalten...

Vulkan Ollague

Lagune Canapa

Lagune Colorado
Am Morgen gegen 10 Uhr wurden wir an der bolivianischen - chillenischen Grenze abgeladen, wo wir uns in die trockenste Wueste der Welt, in die Atacamawueste begaben und damit auch den Altiplano hinter uns liessen. Von der bolivianischen Grenze ging es nochmals auf 4500 M.ue.M. hinauf, dann rasten wir auf gut asphaltierter Strasse ca. 2000 Hoehenmeter hinab nach San Perdro de Atacama - einer Oase in der Wueste.

Nahe der Grenze

Abfahrt 2000 Hoehenmeter in die Atacamawueste
Somit haben wir bereits Peru und Bolivien hinter uns, sehr eindrueckliche Laender, die wir sofort wieder besuchen wuerden. Die pulsierenden Staedte, das Leben auf der Strasse, den Markt auf dem alles moegliche zu kaufen ist, die wunderschoenen Landschaften, insbesondere der Titicacasee und Pollo y Arroz (Poulet und Reis) :) haben bei uns bleibende Eindruecke hinterlassen. Nun geht es vielleicht morgen, wenn uns der Buschauffeur mit unseren Velos mitnehmen will, nach Santiago de Chile und dann weiter, wahrscheinlich, nach Temuco, in die Naehe unserer naechsten Veloetappe.

Liebe Gruesse
Monika und Jok

4 Kommentare:

  1. Hallo Ihr zwei, schoener Bericht und gute Fotos, gratuliere!Vielleicht haben wir Glueck und sehen uns heute noch, sind naemlich auch in San Pedro, nehmen Heuteabend den Buss richtung La Serena... Gruesse von Sibylle und Beni

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  2. Sali zämme

    Mir sin grad am Bode öle vom zweite Zimmer und hän schnäll ä Sunntigobeblick uf eure Blog gmacht. Jä, dr Bode muess no chli warte - mir müen doch JEDES Bild z'erscht mehrmols gross aluege!!!!!

    Unglaublich, dass ihr jetzt scho 2 Länder hinter euch händ. Die Zyt rast. Wenn ihr keini Emails etc. bechömmed, mached euch keini Gedanke, dass isch eifach so... Meh hett euch aber nid vergässe!

    Unseri News vo dr Bauschtell: Ebbe - Zimmer 2 wird hüt g'ölt, Zimmer 1 isch fertig, yeeeeaaahhhh - Leiste hämmer abgschliffe und wiss agmolt und au scho agschrubt (nid mit schöne Schruube, aber das sin Details), Tisch, Stuehl, Gschtell (hämmer müehsam müesse apasse) etc... isch alles scho bruchbar! Zimmer 3 isch wie gehabt, hm! In dr Stube hän mir hüt die räschtlich Wand z'erschtmol pinslet. Im Badzimmer hän mir vo 4 Kartonschachtle uf 2 chönne abbaue! UND – ganz neu – sit geschter hän mir ä Garderobe!

    Ihr dänked sicher, was mir denn die ganzi Zyt gmacht hän. Unsere Öpfelbaum hett uns ä Paar Samschtige beschäftigt: Es het schlussändlich öppe 150 kg Öpfel gäh. Jetzt hett's in unserem Chäller dörti Öpfelringli, sälber prässte Moscht & Öpfelmues. Und natürlich hän mir no ä Paar Boxe früschi Öpfel. Sit em Sem si Chämifägerschweschter Rebä do gsi isch, düen mir flissig unser Kanonerohröfeli iführe – dr Sem duet also mängisch au no Holz hacke (natürlich erscht am Obe ab de 8i, denn fallemer wenigschtens wieder emol us em „Reiheeifamiliehüsliraschter“ use). (-;
    Ah, und schtelled Euch vor, es hett am Fritig afoh schneie...

    Dr Finger vom Sem isch jetzt nümme ipackt, das ganze schwarze Teil isch abgfalle und unde drunter isch neui Hut füre cho. Alles isch aber no ganz sensibel und är g'schpürt au nid überall. Dr Finger muess au wieder lehre sich so z'bewege, wie die andere.

    Für uns wirds jetzt so richtig spannend, will ihr im Gebiet unterwägs sind, wo mir au gsi sin...

    Also, vieli Griessli an Euch – Suerte – ä schöne 1. Advent

    Karin & Sem

    www.pedalen.ch

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  3. Hallo Jok und Monika,
    toll eure Bilder zu sehen und euren Blog zu lesen! Vor allem, weil ich z.T. an genau den gleichen Orten war, und dies noch vor 2 Monaten... Oh, deshalb lassen eure Fotos mein Herz ein bisschen höher schlagen :-)!
    Dass ihr das alles aber per Velo macht, ist eine grossse Leistung, mutig, sportlich und sicher ein unvergessliches Erlebnis. Für eure weitere Fahrt und Reise wünsche ich euch viel Rückenwind, keine grösseren Pannen (die kleineren sind wohl normal...) und viele gute weitere Erlebnisse und Begegnungen. Vaya con Dios, Tabitha

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  4. Hallo Monika und Jonathan,
    Wir wollen die gleiche Route wie Ihr, nur in der anderen Richtung machen. Mark hat auch Bedenken die Lagunenroute mit dem Fahrrad zu fahren und deshalb ueberlegen wir, einen Jeep zu nehmen und dann weiter mit dem Fahrrad durch den Salar de Uyuni zu fahren. Wisst Ihr, ob man das auch von San Pedro de Atacama organisieren kann?
    Bei welcher Agentur habt Ihr gebucht und macht es Euch was aus uns zu sagen, was die Tour gekostet hat inkl. Fahrraeder?

    Vielen Dank,
    Katja und Mark

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